Entotsu | Enstehung

Der Ursprung des Projekts liegt viele Jahre zurück. 2007 lernte ich die „36 Ansichten des Berges Fuji“ von Katsushika Hokusai kennen. Die Serie von Farbholzschnitten hat Hokusai in den 1830er Jahren veröffentlicht. Viele kennen wahrscheinlich das berühmteste Motiv der Serie, „Die große Welle vor Kanagawa“:

Katsushika Hokusai: Die große Welle von Kanagawa, Holzschnitt, 1830

Hokusai: Die große Welle vor Kanagawa, Holzschnitt, 1830 (Wikipedia, gemeinfrei)

In den meisten Bildern der Fuji-Serie von Hokusai geht es nicht so dramatisch zu wie bei der „Welle“. Oft findet im Vordergrund eine Szene aus dem alltäglichen Leben statt, und der Fuji ist in den Hintergrund hineinkomponiert. Sämtlich gehören sie zum Genre der „Bilder aus der fließenden Welt“, japanisch Ukiyo-e, das im Japan der Edo-Zeit (17. und 18. Jahrhundert) eine wichtige Kunstströmung war. „e“ steht für Bild; der Begriff „ukiyo“ (irdische, vergängliche Welt) erfuhr in dieser Zeit einen Bedeutungswandel: Stand er ursprünglich für eine eher pessimistische, besinnliche Grundhaltung, wurde daraus in das 18. Jahrhundert hinein ein Bild von Diesseitigkeit und Genießen des Lebens. Historisch betrachtet umfasst der Begriff „ukiyo“ also eine große Spannbreite der Möglichkeiten, die Welt zu betrachten und sich in ihr zu verhalten.

Hokusai: Der Suwa-See, Holzschnitt, 1830 (Wikipedia, gemeinfrei)

Hokusai: Der Suwa-See, Holzschnitt, 1830 (Wikipedia, gemeinfrei)