36 Ansichten des Kôsô Entotsu
Ein Märchen
Film von Peter Bösselmann
Heidelberg 2021, 57 Min
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Kopfhörer oder externe Lautsprecher empfohlen!
„Es wird einmal nicht gewesen sein“
Vor dem stummen Hintergrund der Bilder entfaltet die Tonspur des Films ein Märchen: In Aufnahmen des fiktiven Rundfunksenders „Radio BRD“ wird eine verpasste Utopie erzählt – wie 1990 kein Beitritt der DDR zur Bundesrepublik stattfand, sondern sich ein neuer, an ganzheitlichem Gemeinwohl orientierter Staat entwickelte: die „Republik Neuland“.
Radio BRD
In den Radiosendungen ist auch fiktiv von einem Roman die Rede, den eine Heidelberger Schriftstellerin über die Republik Neuland geschrieben hat. Anja, die Heldin des Romans übersiedelt von Heidelberg ins neuländische Leipzig. Sie und ihre Roman-Familie kommen in angedeuteten Spielhandlungen in den Heidelberger Filmszenen vor: die durch die nächtliche Einkaufsstraße irrende Mutter, Anjas Großvater (immer mit Clownsnase), Anjas politisch enttäuschter Onkel – und Anja selbst, als junge Frau wie als rebellischer Clown.
Corona
Die Dreharbeiten zu den „36 Ansichten“ begannen bereits im Herbst 2019 und mussten pandemiebedingt im Frühjahr 2020 abgebrochen werden. Ab Herbst 2020 wurde mit verändertem Konzept und weitestgehend ohne Schauspieler-Beteiligung weitergedreht und der Film Ende April 2021 mit einigen Einschränkungen fertiggestellt.
Premiere
Zeitgemäß findet zunächst eine Online-Premiere der „36 Ansichten“ statt; eine Kino-Premiere in Heidelberg ist für den Spätsommer angedacht.
Online-Premiere am 08. Mai 2021
www.klausenpfad.de/entotsu
Streaming und Leihen
Der Film kann am 08. Mai ab 18 Uhr kostenlos gestreamt werden. Dieses Angebot gilt bis Sonntag, 09. Mai, 24 Uhr. Ab Montag 10. Mai kann der Film gegen eine geringe Gebühr ausgeliehen werden.
Gefördert von der Stadt Heidelberg.
Elisabeth Singh-Noack 8. Mai 2021
Vertraut
Illusionen und Visionen,
ein Märchen
wahrgenommen, wahr geworden,
und immer wieder beige der Turm,
so statisch, wieder doch bewegt
durch Stimmen, Stimmung, Menschenlauf,
blattleere und geblümte Bäume,
und Bügel tanzen dazu leicht.
Der Neckar zieht
und gleichwohl Neuland,
der Sehnsuchtsort
nimmt Fahrt nun auf.
elis singh-noack
Peter 8. Mai 2021
Ein Gedicht zum Film! Danke, Elisabeth!
Christine Frei 9. Mai 2021
Stimmungsvolle An- und Aussichten, Heidelberg facettenreich, die Charaktere echt, beleben die Geschichte, in deren Bann ich bis zuletzt stand. Die Klänge, unterstützend oder im Vordergrund & die „Hörfunksendungen“ sind ein Fest für die Sinne zu genießen.
Peter Gutsche 10. Mai 2021
Vor dem ruhigen Fluss der Filmsequenzen aus Heidelberg entwickelt sich auf der Tonspur eine träumens- und denkenswerte Utopie. Es war ein Genuss, diesen Film zu sehen. Die Leitmotive (roter Punkt, Punkt, Schornstein…) schaffen einen ganz eigenen Kontext, der zu Fragen anregt, beunruhigt. Hier sind viele Ebenen übereinander gelegt.
Vielen Dank für diesen Film, Peter!
Irmela Kopp 11. Mai 2021
„Es wird einmal nicht gewesen sein“, so fängt das Märchen an und dann kommen Bilder, Stimmen, Worte aus der dumpfen, bedrückenden DDR und ich vergesse das „schöne Heidelberg“
Die Sehnsucht nach Neuland wird immer stärker, sie tut schon weh, und ist doch hoffnungslos. Wann kommt das erlösende Ende des Märchens, das immer das Gute verspricht? Himmlische Musik, aber….
„Und wenn sie nicht gestorben sind, irren sie heute noch.“
Bernadette Pack 11. Mai 2021
In diesem Film steckt so viel Nach-be-denkenswertes, dass einmal sehen und hören nicht reicht… Es fällt mir schwer, die Wirkung in Worte zu fassen; Bild und Ton klingen noch lange nach und die Eindrücke arbeiten… Vielen Dank!
Tai 19. Mai 2021
Gratuliere, Peter